Wilhelm Lehmbruck wurde am 4.1.1881 als Sohn eines Bergmannes in Duisburg geboren.
Im Jahre 1911 schuf er in Paris die Figur der „Knienden”.
Sie wurde für die Welt ein Symbol für freie Kunst in Europa. In Bronze
gegossen, so steht sie heute vor dem Eingang des Wilhelm Lehmbruck Museums.
|
Die Kniende, 1911
Gips, gelblich getönt,
Höhe 178 cm
Photo: Tomas Riehle, Köln
|
Damals war der Ortsteil Meiderich, wo Lehmbrucks Eltern 8 Kinder aufzogen,
noch eine selbständige Stadt. Die Lehmbrucks wohnten in einer typischen Zechensiedlung auf der Hühnerorterstrasse.
In der Schule wurde Wilhelm Lehmbruck gefördert und ging mit einem Stipendium
der Gemeinde als 14 jähriger an die Kunstgewerbeschule nach Düsseldorf.
|
Selbstbildnis
aus dieser Zeit 1898
|
Nach dem langen Studienweg in Düsseldorf ging er von 1910 bis 1914 nach Paris. Ausgehend
von Maillo fand er dort seinen eigenen Stil.Seine Vorstellungen brachte er auch in Form
von Zeichnungen, Grafiken und Gemälden zum Ausdruck. Er schuf zumeist Plastiken,
tektonisch gebaute,gestreckte bemalte Sinnbilder menschlicher Existenz. Die letzten
Plastiken enthalten verstärkt expressionistische Züge.
Vom NS-Regime als „entartet” gebrandmarkt, galten seine Werke in der
übrigen Welt als Symbol für die freie Kunst Europas.
In Deutschland und in vielen Ländern der Welt kam sein Lebenswerk
nach dem 2.Weltkrieg wieder
zu öffentlicher Würdigung.
Im Alter von 38 Jahren schied Wilhelm Lehmbruck
am 25. März 1919 freiwillig aus dem Leben.
Sein Werk gehört zu den großen Leistungen der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Die Bürger der Stadt Duisburg haben
in Verbundenheit mit der Familie für den Sohn Ihrer Stadt ein Museum für
Skulpturen des zwanzigsten Jahrhunderts geschaffen und das Werk von Wilhelm
Lehmbruck steht im Mittelpunkt dieses
Wilhelm Lehmbruck Museums
Sein Sohn Manfred hat als Architekt das künstlerischen
Vermächtnis umgesetzt und ein Gebäude errichtet, das in
der Architektur mit dem Werk des Vaters korrespondiert(1958-1964).
Ein- und ausschwingende Wände
ummanteln Skulpturen, die unter Lichtkuppeln dem Wechsel des Tageslichtes
ausgesetzt sind. Auf verschiedenen räumlichen Ebenen läßt
sich der künstlerische Werdegang anhand von rund 100 Plastiken nachvollziehen.
Auf der Eingangsgalerie sind die Frühwerke der Düsseldorfer Akademiezeit
(1898-1910) bis zu den ersten Meisterwerken der Pariser
Epoche (1910-1914)ausgestellt, u.a.mit der 1910 geformten „Stehenden weiblichen Figur”,
die den Weltruhm des Künstlers begründete.
|
Mädchentorso, sich umwendend,1913/14
Roter Steinguss, Höhe 127 cm
Photo: Thomas Riehle, Köln
|
Treppabwärts wird man zu den
expressiven Hauptwerken, wie etwa dem „Emporsteigenden Jüngling” (1913),
der „Großen Sinnenden” (1913/14), dem "Gestürtzten" (1915-1916)
und dem „Sitzenden Jüngling”
(1916/17) geführt. Gemälde und Arbeiten auf Papier beenden den Rundgang.
|